Linke Freund:innen, wo bleibt Ihr?

Lesezeit9 min

August 2022, nach zweieinhalb Jahren Corona-Maßnahmen

Wir kennen uns lange und wir haben schon viele Aktionen gemeinsam hinter uns. Auf der Straße, bei der Arbeit, in Gremien, im Freund:innenkreis, bei Gesprächen und bei der politischen Arbeit im weitesten Sinne. Wir stehen für die gleichen Werte ein. Auch heute noch, davon bin ich überzeugt.

Seit nunmehr fast zwei Jahren warte ich darauf, dass Ihr Euch systemkritisch zu Wort meldet und bin mal enttäuscht, mal entsetzt, mal tieftraurig, weil wir unterschiedliche Wege genommen und uns offenbar kaum mehr etwas zu sagen haben – auch wenn wir alle sicher weiterhin die besten Absichten haben und alle mit dem Ziel unterwegs sind, Solidarität als wichtige Grundhaltung zu leben.

Im Frühjahr 2020 schien es mir noch plausibel, dass die Regierung angesichts eines gefährlichen Virus’ und einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems alles herunterfährt. Dann fing ich an, mich über die panikartige Berichterstattung in den Medien und ebensolche Aussagen aus der Politik zu wundern. Ein später dekorierter »Top-​Wissenschaftler« sagte in seinem Podcast, man wisse zwar nichts, aber es werde auf jeden Fall richtig schlimm. Die präsentierten kumulativen Zahlen waren absolute Zahlen ohne Relation zu irgendeiner Größe. Es waren Bullshitzahlen. In Sachsen wurden die Schulen geschlossen als in Bayern die Zahlen hoch waren. Das Medienstakkato wurde unerträglich und kam mir vor wie Propaganda im Dauerbeschuss.

Mein Onkel, der dement in einem Pflegeheim lebte und bis dato täglich von seinen Kindern und Freunden besucht worden war, durfte nicht mehr besucht werden. Meine Cousine sagte, sie sei sicher, dass er lieber Besuch haben würde, als vereinsamt vielleicht etwas länger zu leben. Als sie nach vielen Wochen wieder zu ihm durften, hatte er massiv abgebaut und erkannte sie nicht mehr. Er starb kurz danach. Er war nie gefragt worden, was er selbst möchte.

Ich fing an zu recherchieren. Alle schienen EINER Meinung zu sein. Die Maßnahmen wurden verlängert, die Panik weitergetrieben, die präsentierten Zahlen waren weiterhin unseriös, da noch immer ohne Bezugsgrößen. Ich war immer weniger überzeugt.

In den sogenannten alternativen Medien, an die ich mich schließlich wagte, denn sie waren bis dahin für mich ein No-​Go, fand ich tatsächlich alternative Sichtweisen. Verschiedenes: aus wirtschaftsliberaler, aus esoterischer Richtung, aus alternativmedizinischer, aus evidenzbasierter, aus bürgerlicher und rechter, aber schließlich endlich auch aus linker kapitalismuskritischer Sicht (Clemens Heni war da für mich der erste) und immer mehr aus fundierter medizinischer, sozialwissenschaftlicher, statistischer und allgemein investigativer Richtung – ich entdeckte eine ganze Welt voller wirklich interessanter und guter Arbeit, die mir vorher verborgen war. Klar musste ich filtern und sichten, aber das ist bei den »Qualitätsmedien« ja keinesfalls anders. Ich lernte by doing Medienkompetenz wie nie zuvor. Ich puzzelte mir in monatelanger Medien- und Quellenarbeit Infos zusammen und stellte diese immer wieder auf den Prüfstand. Immer in derHoffnung, dass es sich bei der Krisenpolitik einfach um schlechte Arbeit und vereinzelte Fehler handelt, denn was läuft schon perfekt und in einer Krise muss eben manchmal schnell gehandelt werden. Irgendwann aber zu dem Schluss kommend, dass hier offenbar systematisch Panik erzeugt, überzogene Maßnahmen gefahren und freiheitlich demokratische Strukturen und Kultur geschliffen werden. Und das auf einer nicht annähernd überzeugenden Datenbasis.

Meine Versuche, darüber mit euch, meine linken Freund:innen, ins Gespräch zu kommen, scheiterten. Ich kann nur mutmaßen, woran das liegt. Ich denke, jede:r von uns hat eine Sehnsucht nach einer solidarischen Gesellschaft. Und zum ersten Mal hat dieser Staat gesagt, wir müssen jetzt radikal solidarisch sein. Hat die Wirtschaft hinten angestellt. Hat endlich auf die Wissenschaft gehört. Hat die Vulnerablen in der Gesellschaft für wichtig erachtet. Außerdem hat nicht jede:r die Zeit zur Recherche neben einem anstrengenden Alltag und fühlt sich durch die vertrauten Medien doch einigermaßen gut informiert.

Aber sollte sich der Staat tatsächlich auf einmal neu ausgerichtet haben und das Wohl der Menschen über andere Interessen stellen? Dieser Staat, der akzeptiert, dass Flüchtende im Mittelmeer durch Pushbacks begrüßt werden und ertrinken? Dieser Staat, der die NSU Akten für 120 Jahre unter Verschluss halten wollte (was auf »nur« 30 Jahre abgesenkt wurde)? Dieser Staat, der alte Menschen Flaschen sammeln und in Heimen schlecht ernährt wund liegen lässt? Dieser Staat fährt auf einmal alles herunter, um »Vulnerable« zu schützen?

Ich sehe Schäden, die die Maßnahmen anrichten, gerade bei Vulnerablen. Bei Kindern, Jugendlichen und Alten, bei ökonomisch Benachteiligten, bei Müttern, bei denen, die nicht der »Laptopklasse« angehören, bei Migrant:innen, bei psychisch Erkrankten und im globalen Süden bei Menschen mit informellen Einkommen. Schon wer nur über solche Effekte sprechen will, wird abgewehrt und diffamiert. Keine Möglichkeit, darüber ins Gespräch zu kommen. Muss jetzt halt so sein. Ist nicht so schlimm, Resilienz und so. Von euch hörte ich kaum etwas dazu. Ihr scheint völlig beschäftigt damit, die Maßnahmen korrekt umzusetzen und gegen Kritiker:innen zu demonstrieren.

Der Newsletter vom Antidiskriminierungsbüro erklärt mir, dass 2G, und damit der Ausschluss von Menschen ohne Corona-​Impfung (»Ungeimpfte«) keine Diskrimierung sei. Auf einer eurer Gegendemos sehe ich ein rosa-​hellblaues Banner »Impfen ist Liebe«, das aussieht, als käme es aus der PR-​Abteilung eines Pharmakonzerns. Dahinter Ihr mit hasserfüllten Blicken und Parolen. Ich sehe euch mit FFP2 Maske, draußen alleine auf der Straße oder im Wald spazieren und würde gerne wissen, ist es Selbst- oder Fremdschutz oder die Möglichkeit für ein politisches Statement?

In der maßnahmenkritischen Bewegung, mit der ich auch Kontakt hatte, kam ich mir manchmal fremd vor. Ich konnte mit meiner Sicht auf die Dinge oft nur in Teilen mit den anderen Menschen Austausch finden. Gleichzeitig hat mich die Vielfältigkeit dieser Szene fasziniert, die kaum auf einen Nenner zu bringen ist. Und ich habe gemerkt, dass auch die anderen suchen, sich informieren, ein ausgeprägtes Gespür für Ungerechtigkeiten und Doppelmoral haben und sich (manchmal unbeholfen, oft treffend und witzig) kritisch äußern. Und ich muss erkennen, was wirklich mutiges Handeln bedeutet. Was es heißt, sich gegen einen gesellschaftlichen Konsens aufzulehnen und dafür mit Gülle von Medien, Politik und Gesellschaft beworfen und von links als Nazis bekämpft zu werden. Was für eine Verharmlosung von Nationalsozialismus und von heutigen rechten Akteuren es ist, die Protestierenden pauschal als Nazis zu beschimpfen, wobei wir uns gegen die echten weiter alle entschieden wehren müssen. Wisst ihr noch, was die wollen und tun? Ist es schön einfach, sich an den neuartigen »Nazis« abzuarbeiten und sich heroisch zu fühlen? Dass auch echte Rechte dabei stehen, gefällt auch mir nicht. Aber haben wir Linke nicht diese Lücke gelassen, die dort gefüllt wurde? Wenn WIR mit den Menschen gestanden hätten, wäre dieser Raum nicht gewesen.

Es war für mich in der Vergangenheit immer leicht, politisch Gesicht zu zeigen. Ich war auf der Seite der »Guten«. Verachtung ist mir dafür kaum begegnet. Wenn sich sogar Leute aus der Bundespolitikebene und der SPD (!) als Antifa bezeichnen, wie Saskia Esken, fand ich das zwar etwas merkwürdig, aber jedenfalls musste ich nicht mutig sein, um meine Meinung auf die Straße zu tragen in diesen Zeiten hier bei uns. Nicht bei Antiatomkraftdemos, Friedensmärschen, Antikriegsdemos beim Irakkrieg und schon gar nicht bei FFF, bei den Demos gegen Pegida oder Critical Mass Fahrradkorsos. Die Regierung war d’accord und die Presse schrieb wohlwollend.

Ich lerne: gegen die Mehrheit zu sein, Shitstorm auszuhalten, sich diffamieren zu lassen – DAS erfordert Mut. Es ist ja nicht so, dass die Mehrheit immer richtig liegt, das haben wir ja nun schon schmerzhaft gelernt als Gesellschaft in der Vergangenheit. Mehrheit heißt erstmal gar nichts. Und Mehrheit kann auch den Trugschluss verstärken, richtig zu sein obwohl die Masse irrt. In der Masse marschiert sich’s gut. Obwohl ich das weiß, fällt es mir schwer, das Alleinestehen auszuhalten. There is no glory in resistance.

Ich denke, es ist gerade eine unserer dringenden Aufgaben als Linke in dieser Krise, die regierungs- oder maßnahmenkritischen Menschen von links abzuholen und sie nicht den Rechten zu überlassen. Denn von links kommen die richtigen und wichtigen Antworten auf einen autoritären kapitalistischen Staat, der von Konzernen in seinen Strukturen unterwandert ist und mit Stiftungen und NGOs gegen die eigentlichen Interessen der Menschen arbeitet, begleitet von einer riesigen PR-​Maschine, die uns das Lied von der Solidarität spielt. Wir Linken sollten misstrauisch und kritisch bleiben und gegen die Mächtigen zusammenstehen und uns nicht ablenken, einlullen und verleiten lassen, gegen die arbeitende Bevölkerung außerhalb der Laptopklasse und gegen Kleingewerbetreibende vorzugehen, die unbedingt unsere Unterstützung – und ja, unsere Solidarität – brauchen.

Nach Monaten der politischen Einsamkeit mit meinen Zweifeln, Irritationen, Fragen war ich froh, mit den Freien Linken endlich klar links denkende Menschen zu finden, die ebenfalls, wie ich, früher oder später Zweifel an der autoritären politischen Linie bekommen hatten und bereit waren, alles zu überprüfen und zu hinterfragen. Die den autoritären Kurs beklagen. Die sehen können, wie hier um uns ein schlüsselfertiges Überwachungs- und Kontrollsystem aufgebaut wird, welches nur noch scharf gestellt werden muss. Was uns als notwendig und alternativlos – und solidarisch – verkauft wird. Und Ihr, meine Freund:innen, hegt Ihr da auch manchmal Argwohn? Fühlt ihr euch jemals unbehaglich? Oder geht Ihr in die Bar, ins Café, in die Schwimmhalle ohne dass es euch wehtut, wenn Ihr überall euren QR-​Code vorzeigt? Weil das jetzt nun mal so sein muss? Weil es alternativlos ist? Aus Solidarität?

Jetzt hat die nächste Runde im Krisenkapitalismus begonnen: wieder wird alarmierend gesprochen und wieder werden eindeutige Feindbilder erzeugt, undifferenzierte »Wahrheiten« eingehämmert und zur unbedingten Solidarität aufgerufen und (zunächst sprachlich) eskaliert. »Frieren für den Frieden«, jetzt gibt es Putin-​Maßnahmen, die wieder gerade den Vulnerablen lokal wie global schaden. Natürlich gilt unsere Solidarität den Menschen, die als Opfer geopolitischer Machtinteressen von Nato und Russland zu uns fliehen, das ist wichtig und richtig. Aber wir sollten das nicht alles kaufen und diese Massen»friedens»demos hinterfragen, auf denen zum Eingreifen der Nato, zum Töten von Putin, zu Waffenlieferungen in ein Krisengebiet aufgerufen wird. Wir linke Menschen sollten uns wieder leisten, uns aus dem Tabu einerseits und dem gesellschaftlichen Konsens andererseits zu befreien und uns erlauben, in den Blick zu nehmen, wessen Interessen hier bedient und vor welchen Karren wir gespannt werden.

Auch ich denke, dass wir nicht so weitermachen können und dürfen, wie wir bisher gewirtschaftet, gehandelt und gelebt haben. Auf Kosten des globalen Südens, der Ausbeutung von Umwelt und Menschen und einer zunehmend ungleicheren Gesellschaft. Aber ich weigere mich, zuzulassen, dass dieses Problem jetzt von den Konzernen mit einer »Agenda 2030« und Überwachungssystemen »gelöst« wird, die ganz sicher nicht die Interessen von uns Menschen auf diesem Planeten im Sinn, wohl aber hervorragende PR Abteilungen haben, die uns glauben machen, hier ginge es um Solidarität. Eine Impfpflicht, die einen europäischen digitalen Impfnachweis nach sich ziehen wird, bedeutet die Einführung eines Kontroll- und Überwachungssystems und damit das Ende des »freien Westens«. Es wäre naiv zu glauben, so etwas würde, einmal hochgezogen und etabliert, wieder abgebaut. Wir dürfen uns nichts vormachen lassen und müssen aktiv werden. QR-​Codes und Impfpflicht sind Teil des Problems und nicht der Lösung, auch wenn es so schön und einfach wäre, mit Maskentragen, Impfen, Abstand und QR-​Code vorzeigen die Welt zu verbessern. Wir dürfen nicht das Ende der Geschichte zulassen oder als Linke gar ermöglichen! Der Sack wird zugemacht, wenn wir uns nicht wehren!

Liebe linke Freund:innen, wenn auch Ihr vielleicht doch manchmal zweifelt, Ihr auch die politische und mediale Einheitlichkeit, spalterische Rhetorik oder die Kollateralentwicklungen hinterfragt, dann freue ich mich, wenn wir im Dialog und im Diskurs weiter unsere politische Erkenntnis voranbringen und wieder mehr Korrektiv sein können. Überhaupt Dialog: lasst ihn uns wieder führen. Einander zuhören, nachfragen, kritisieren, uns austauschen.

Oder fangt an, eure Kritik von linker Seite wieder auf Strukturveränderungen zu richten und arbeitet euch nicht an den Menschen ab, die die Maßnahmen und damit die Strukturen kritisieren, weil sie darunter leiden oder weil sie merken, dass diese Krise, wie jede andere in unserem System, dazu genutzt wird, Interessen voranzubringen, die nicht in unser aller Sinne sein können.So oder so, IHR FEHLT!

Bild: Korshew-​Tschuwelew Geli Michailowitsch »Im Wartezimmer« 1957

31 thoughts on “Linke Freund:innen, wo bleibt Ihr?

  1. Ein Kommentar, der die wunden Punkte derer, die in die Fake-​Solidaritätsfalle von Establishment und Profiteuren getappt sind, treffend benennt. Danke!!
    Wer sich einer sozialdemokratischen oder generell linken Politik verpflichtet fühlt, kann NIEMALS ja sagen zu der physisch wie psychisch schädlichen Gesichtsamputation, zur Isolationshaft Unschuldiger, zur Terrorisierung von Kindern (du tötest deine Oma), zur Vernichtung von Existenzen. Wer da mitgemacht hat, auf den wird dieses Unrecht zurückfallen, naturgemäss. Die »Vulnerablen schützen« – der Werbeslogan, von Konzernfaschisten und ihren Helfershelfern in Politik und Medien herumtrompetet und befördert, denselben, die die gigantische Gewinne mit Masken, Tests und experimentellen Spritzen machen, ist Zynismus pur. Menschen von links bis rechts lassen sich nicht davon täuschen.

  2. Ich bezeichne mich auch als links, vielleicht nicht ganz so weit links, mehr so wie die SPD der 70er mit Brandt und so oder heute Sarah Wagenknecht . Ich bin Arbeiter. Und natürlich bin in der Gewrkschaft. Nicht weil die Gewekschaft tolle Sachen für uns rausschlägt. Eher denke ich, die sind gedreht. Gewerkschaftsmitglied bin ich, weil wir zusammen stehen müssen.

    Ich arbeite fast jede Nacht im größten Unternehmen einer wendegebeutelten Region, damit der Kapitalismus funktioniert, die Konsumenten glücklich sind und meine Familie und ich ein bisschen Zufriedenheit haben. Dort wo ich bin, brodelt es schon lange. Doch keiner von Euch Linken nimmt uns mit. So ein Text wie Du ihn geschrieben hast, kommt vielleicht, verfängt vielleicht in einer urbanen Schicht mit durchschnittlich gebildeten. Aber unten – unten an der Basis verfängt der nicht. Der Text würde nicht gelesen. Zweidrittel meiner Kollegen, das weiß ich,hören nach dem zweiten Wort der Überschrift auf mit lesen und klicken weiter, 20 vielleicht 25% schaffen es bis zur Hälfte, der Rest mit Mühe nach unten.

    So viel wie in dem Text auch vieles richtiges steht, es nützt nichts. Denn Ihr erreicht uns nicht. Wenn ihr was verändern wollt, braucht ihr uns. Die Rechten besetzen eure Löcher. Auch bei mir im Konzern. 

    SCHREIBT TEXTE DIE WIR VERSTEHEN! HÖRT AUF MIT GENDERN, denn ihr seid nichts besseres!

    Den Text habe ich gefunden bei den NachDenkSeiten.

    1. Stimmt genau, die wenigsten Linken sind in der Lage, sich allgemeinverstänrdlich auszudrücken. Ich selbst stamme aus der Arbeiterklasse, bin aber seit über 45 Jahren eher links der PDL angesiedelt, daher fällt mir das nicht mehr so auf.

      Allerdings fällt es der Autorin des Textes noch nicht mal auf, dass sie mit der Genderei die Machenschaften der Obrigkeiten, das Teile und Herrsche, uunterstützt. Das ist ja kein Zufall, dass neben Coronapolitik zur Ablenkung, Verwirrung und Spaltung der Bevölkerung 2020 auch noch LGBT, BLM und Gendern ins Rennen geschickt wurden, und das auch gleichzeitig in verschiedenen Ländern.

      ?

      1. Hi Renée,

        lange war ich Wähler der Linken. Heut würde ich es nicht mehr tun. Gerade gelesen das Wissler nach Kiew fährt. Will sie Selensky fragen in welchen Loch die ukrainischen Genossen stecken oder in welcher Grube? Oder bereitet sie sich auf die zukünftige feministische Außenpolitik vor?

        Ablenkung, Verwirrung und Spaltung das können deutsche Kapitalisten gut!
        Null-​Corona – Coronamaßnahmengegener
        Impfpflichtbefürworter – Impfpflichtgegner

        Dabei benutzen die Schmierfinken des Kapitals, Journalisten genannt (klingt ja auch seriöser) ganz andere Wortframings, wie:
        Null-​Corona – CoronaLEUGNER
        für›s Impfen – ImpfVERWEIGERER

        ja SPALTEN und VERWIRREN, bisschen bleibt immer hängen!

        Und mit so was trendigen wie FFF, vegetarisch, vegan, gendern (das ist soooo gerecht und wichtig, dabei kann man von vielen was ein Arbeiter in Schriftform hinterläßt, so schon nicht lesen) lockt man jeden von solch böden Themen wie UMVERTEILUNG, GERECHTES STEUERSYSTEM MIT EINER ERKENNBAREN VERMÖGENS‑, KAPITAL‑, AKTIEN- & ERBSCHAFTSTEUER ganz weit weg.
        Ich weiß, meine Forderungen retten nicht die Welt. Machen auch kein Spaß dafür zu demonstrieren. Lieber pucht man sich mit »RECHTEN«, die der AfD auf den Leim gegangen sind, weil die LINKE für sie nicht da war. Das ist viel mmehr»Action« als eine Hartz4-​Demo. Kenn ich alles von meinen Kids so!

        Ich weiß, die LINKE hat mich verbittert. Aber richtig verbittert bin ich, weil es NULL alternativen bei der nächsten Wahl gibt, welche eine realistische Chance hätten, meine Interessen zu vertreten.

        1. Hallo oscarwagenrecht,

          deinem letzten Absatz muss ich uneingeschränkt zustimmen.
          Seit 1990 wähle ich Grün, sorry dass ich so naiv war ihnen zu glauben.
          Kommt aber nie wieder vor, daß ich Grün wähle, versprochen!

          Nur was soll ich sonst von gesellschaftlicher Relevanz wählen?
          Bis zur nächsten Bundestagswahl ist noch Zeit, vielleicht erscheint da noch etwas oder etabliert sich, gibt einige (noch) kleine Alternativen.

      2. Die einzigen, die hier gerade auf die »Machenschaften der Obrigkeiten« hereinfallen, sind ja wohl du und dein Kamerad Oskar von der Sprachpolizei.
        Im Text werden eine Reihe essentieller Probleme aus antikapitalistischer Sicht angesprochen und das einzige, worüber Ihr euch unterhaltet sind die Handvoll Gendersternchen? Ernsthaft? Ihr denkt, Ihr habt »Teile und Herrsche« durchschaut und plötzlich teilt Ihr selbst für die Herrscher anstatt euch mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. 

        Die Zeiten erfordern das Aufbegehren aller Menschen. Sowohl derer, denen gendern wichtig ist als auch jener, denen es egal oder gar zuwider ist. Wir können uns natürlich aneinander aufreiben, wenn jemand es wagt zu gendern bzw. es zu lassen. Oder wir halten zusammen um wenigstens den Hauch einer Chance zu haben gegen die schiere Übermacht.

        1. Hätte ich den Text ohne Empfehlung der »nachdenkseiten« gefunden, hätte ich beim ersten Genderdoppelpunkt aufgehört zu lesen. Texte die gendern, lese ich nicht (Punkt)
          #wirglaubeneuchnichtmehr #wirhoereneuchnichtmehrzu
          PS: Es gibt kapitale Wälzer, wie »Männerfantasien« von Theweleit, die arbeiten mit bis zu fünf Fußnotensternchen, stell Dir vor, der würde auch noch gendern (»kotzendes Smiley«).

          Und mit Paul Brandenburg wünsche ich Euch einen wunderschönen Sonnabend!

          1. @momo
            Lies doch oskars Hinweis aufs Gendern einfach so, dass er berechtigt auf die Ablehnkungsmanöver und Nebelwolken der Verursacher hinweißt. Das wir hier darüber einen Diskurs führen, ist genau das was sie damit erreichen wollten.
            Auf oskars Hauptaussage bist du interessanterweise nicht eingegangen, warum?

    2. Wie arrogant ist das denn? Sollen dir und deinen Kollegen die passenden Texte auf dem Silbertablett serviert werden? Wie wärs mal mit selber bilden? Marx lesen oder sonstwas? Ruht euch nur schön aus auf eurem Ungebildetsein, ihr werdet ja sehen, was euch das bringt.
      Wissen ist eine Holschuld! 

      Grüße von einer ebenfalls prekär Beschäftigten! 

      Yalla Klassenkampf!
      (Kurz genug?)

      1. Hallo Kati Feige,

        mit Verlaub mit deiner Aussage bist du Teil des Problems, nicht die Lösung.
        Ja Bildung ist EigenVerantwortung, aber eine Sprache sprechen/​schreiben die viele nicht verstehen, hat mMn nichts mit Bildung zu tun, sondern eher mit dem Unverständnis wie andere leben.
        Ich habe den Artikel verstanden, verstehe aber auch oskars Bedenken.
        Wenn ich möglichst viele Menschen erreichen möchte, muss ich die Sprache so wählen, daß du, ich und einige andere sich vielleicht ein wenig unterfordert fühlen.
        BTW HolSchuld ist ein Wort, daß du vielleicht nochmal überdenken solltest. 🙂

      2. Upps… Kennst du Mausfeld: »Warum schweigen die Lämmer?« Sie schweigen, weil sie systematisch »verdummt« werden. In unserem Bildungssystem werden sie so mit Noten verdroschen, dass vielen jegliche Lust aufs Lernen vergeht. Unser Schulsystem entlässt 20 – 25% eines Jahrgangs als funktionale Analphabete. Wären die nicht die »Ursuppe« mit der sich eine Gesellschaft verändern ließe?

    3. @oskar…
      Zitat: »So viel wie in dem Text auch vieles richtiges steht, es nützt nichts. Denn Ihr erreicht uns nicht. Wenn ihr was verändern wollt, braucht ihr uns. Die Rechten besetzen eure Löcher. Auch bei mir im Konzern.«
      Danke Oskar… seh ich auch so. Wo wäre die Arbeiterbewegung heute, wenn in ihrer Vorzeit im 19. und Anfang des 20. Jhh.s nicht die Sprache der Arbeiter gesprochen worden wäre?

  3. Aktive aus der Friedensbewegung haben einen Appell an die Bundesregierung veröffentlicht, mit dem sie eine Abkehr von der Hochrüstung, der Sanktionspolitik und von der Militarisierung der Politik fordert. Sie wenden sich gegen die Nato-​Politik doppelter Standards und des manipulativen Nachrichten-​Managements, die Völkerrechtsverstöße nur auf Seiten der Rivalen der Nato sieht. Sie kritisieren die Militarisierung der Politik aus Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und Sanktionen vor allem gegen Russland. Die dadurch bedingte Belastung von Millionen Bürgerinnen und Bürgern steigert das Armutsrisiko vor allem für abhängig Beschäftigte, Alleinerziehende, Rentner, Solo- und Scheinselbstständige. Inflation, Energiepreisexplosion, soziale und ökologische Verwerfungen als Folge der Politik im Sinn der Nato bedeuten nicht nur Schaden für die Bevölkerung, sondern sie steigern auch die Gefahr einer nuklearen Eskalation auch ohne Angriffe mit atomaren Arsenalen, da die Ukraine ein Staat mit einem Atomkraft-​Anteil von circa 60 Prozent an der Nettostromerzeugung ist. Die Friedensbewegung fordert angesichts dessen, was auf dem Spiel steht, eine Politik der diplomatischen und weitsichtigen Konfliktlösung, bei der es um eine nachhaltige Friedensordnung der gemeinsamen Sicherheit statt der beständigen Nato-​Ausdehnung und Aufrüstung geht.

    https://​friedensratschlag​.de/​2​0​2​2​/​0​8​/​f​r​i​e​d​e​n​s​o​e​k​o​l​o​g​i​s​c​h​e​r​-​a​p​p​e​ll/

    Es gibt auch eine Petition zu dem Thema. Bitte mitzeichnen:

    https://​chng​.it/​G​4​J​K​J​K​f​HLD

    1. Du schreibst:
      »Lies doch oskars Hinweis aufs Gendern einfach so, dass er berechtigt auf die Ablehnkungsmanöver und Nebelwolken der Verursacher hinweißt. Das wir hier darüber einen Diskurs führen, ist genau das was sie damit erreichen wollten.«

      -> Offenbar verstehst du was ich meine und dennoch verteidigst du den hier geführten Diskurs? Wer lässt sich denn ablenken, statt auf inhaltlicher Ebene zu argumentieren?
      Für die meisten Leute, die ich kenne ist gendern ok, genauso wie nicht-​gendern. Jeder nach seiner Fasson, sollte man meinen. Aber nicht so hier im Kommentarbereich. Hier erzählen einem die ganz besonders Erleuchteten von den Tücken der »Spaltung, Verwirrung und Ablenkung« während sie spalten, verwirren und ablenken.
      Nicht das Gendern ist das Problem, sondern die Intoleranz, die einem von beiden Lagern entgegen schlägt, sobald man ein Sternchen vergisst bzw. sobald man ein Sternchen sieht. Ihr selbst, eure eigene Intoleranz, und niemand anderes macht es zu diesem mächtigen Herrschaftsinstrument.

      Das war es jetzt aber auch, was ich zu diesem Thema zu sagen habe. Ich habe keine Lust auf diese lächerlichen Stellvertreterdebatten, während draußen das Endspiel des Krieges der 1% gegen die 99% stattfindet.

  4. Geht es in dem Text von Freya Leu etwa ums Gendern? Nein! Sie gendert halt einfach. Das Problem entsteht doch erst dadurch, dass Ihr mit dem von Euch kritisierten Diskurs über das Gendern angefangen habt, statt die Autorin einfach reden zu lassen, wie es ihr gefällt und nun hier über den Inhalt zu diskutieren. Statt über den Inhalt zu reden, konzentriert Ihr Euch auf die Form, macht diese zum Inhalt und verlagert damit die Diskussion auf einen Nebenschauplatz, bindet damit die Energie der Diskutierenden und übernehmt damit genau die von Euch kritisierte Praktik.

  5. »Hat ein Text die falsche Form, lese ich ihn gar nicht. Und wenn gegendert wird, ist er für »den einfachen Arbeiter« nicht zu verstehen.« Ist das Borniertheit oder Naivität oder beides?

  6. Was ist denn jetzt eigentlich die Kritik an dem Text, weswegen er für den »einfachen Arbeiter« nicht zu verstehen ist? Weil Gendersternchen drin vorkommen? Abgesehen von der offensichtlichen Unterschätzung des »einfachen Arbeiters«: Der Text scheint sich ja an eine völlig andere Zielgruppen zu wenden – eine Zielgruppe, die vermutlich nicht weiterlesen würde, wenn nicht gegendert wird. Und auch in diese Richtung ist es wichtig, Brücken zu bauen. Wie soll ein Text aussehen, der allen gerecht wird?

  7. Die Linksbewegungen haben sich in zu viel Theorie und Details verstrickt. Die Praxis ist bei den meisten dahingesiecht. So einige kommen rüber als würden sie sich für was Besseres halten.
    Wo ist bei den meisten das Herz der Linksbewegungen geblieben? Herrschaftskritik der »eigenen Herrschaft der man ausgesetzt ist« (u.a. USA, NATO, WHO – GAVI – Bill & Melinda Gates Stiftung usw.), Auseinandersetzung mit den Medien (Medienkompetenz), selbstdenkendes kritisches Nachdenken, die Suche nach der Wahrheit, Aktivismus für das Wohl aller wofür man anderen Leuten auch Gehör schenken und mit ihnen reden muss.

    Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine Menge Leute nicht (so weit) links die so rüberkommen als würden sie sich für was Besseres halten. Ich persönlich kann das Gendern nicht ausstehen obwohl ich mich als fluidflux (transgender) sehe. Deswegen hört man doch nicht auf ein Text zu lesen. Es gibt Leute die selbst Gendern und nicht andere dazu zwingen wollen, dass sie es auch tun (oder auf diejenigen die es nicht tun herabschauen). Es gibt eine Menge verschiedene Linksbewegungen und Meinungen. Wenn man zum Beispiel die LGBT+ Bewegung als ein Ganzes alles gleich sieht (z. B. Regenbogen-​Kapitalismus) und jeden Feminismus für den neoliberalen Feminismus à la Leyen und Baerbock hält anstatt zu differentieren, dann ist es genauso wie wenn Leute alle Coronamaßnahmengegner in bestimmte Töpfe stecken. 

    Verständigung fehlt. Wir brauchen Netzwerke mit Verständnis. So was braucht Zeit und es ist schwer ins Gespräch zu kommen wenn die Meinungen so sehr auseinander gehen. Man muss sich wohl auf der Straße bei Protesten kennen lernen und voneinander lernen. Hoffentlich bieten der kommende Herbst und Winter genug Gelegenheiten für genau das in Massen.

    1. Korrektur: Ich meinte bei »kann das Gendern nicht ausstehen« natürlich das ganz bestimmte sprachliche Gendern wie z. B. »Freund:innen«…

      Bodo mit dem Bagger’s Kommentar hat es eigentlich kurz und bündig auf den Punkt gebracht.

  8. Ey, Ihr von Anti-​Gender-​Fraktion, Ihr seid sowas von lost! In dem Artikel wird perfekt das Versagen der Linken in der Corona-​Zeit auf den Punkt gebracht und Ihr beweist gleich mal, warum der Artikel mit seiner Diagnose Recht hat. Ihr kritisiert Symbolpolitik zum einen am völlig falschen Ort und merkt zum anderen gar nicht, dass Ihr Euch selbst nur an Symbolen abarbeitet. Das Versagen der Linken trägt auch Eure Namen!

    1. Nein, solange der Quatsch nur sschriftlich stattfand, konnte ich mich durchaus damit arrangieren. Seitdem mir das aber auch im gesprochenen Text aufgezwungen wird, habe ich dafür keine Toleranz mehr. Es wird nämlich unverständlich, da man ständig entscheiden muss, welches innen gemeint ist. In einem Schriftstück kann man sich das nochmal durchlesen, das geht bei gesprochenem Text nicht mehr.

      Sprache ist unsere stärkste Waffe, zur Verständigung, um anderen Menschen Zusammenhänge zu erklären etc. Die soll uns stumpf gemacht werden. Ich beobachte die Angriffe auf unsere Sprache ja nicht erst seit heute und betrachte es daher nicht als Geschmackssache. Lest doch mal die Artikel zur Herrschaftssprache, vielleicht kapiert man mit dem Hintergrund besser, worum es geht.

      Warum hat die EU afaik schon vor 2020 beschlossen, das Gendern obligatorisch zu machen, warum ist das zusammen mit LGBT und BLM ausgerechnet während der schlimmsten Pandemie seit Menschengedenken so eminent wichtig?

      Wenn sich die Obrigkeit so mit Herzblut einer Sache annimmt – wie auch schon 2019 dem Klima – dann ist das alles Mögliche aber nicht im Sinne des Proletariats. Darum werde ich weiterhin für die Emanzipation ALLER Menschen kämpfen, also auch gegen Rassismus und Faschismus, aber nicht in den von der Obrigkeit vorgegebenen Laufställchen.

      Wenn es euch ein gutes Gefühl gibt, dann gendert halt, nur wird das an der Situation der Menschen nichts verbessern, eher im Gegenteil. Das ist seit dem ersten Auftauchen von Sternchen vor zig Jahren schon so.

      Und als altem »queerem« Irgendwas geht mir das künstliche Bohei um LGBTXYZ auf die nicht vorhandenen Nüsse. Das ist Teil der Generalmobilmachung des abkackenden westlichen Kapitalismus auf »sein« Proletariat, um es zu mürbe zu machen für einen wirksamen Widerstand.

  9. Das spricht mir aus dem Herzen. Ich bin selbst noch Mitglied der Partei „DIE LINKE“, frage mich aber schon seit zwei Jahren, wo das eigene Denken über die Krise und die kritische Auseinandersetzung mit den Maßnahmen bleibt. Leider gibt es dazu bis auf ganz wenige Ausnahmen nichts. Die Partei läuft der Regierungspolitik hinterher und versucht sie zum Teil noch schlimmer zu machen. Diese Partei ist für wahre Linke verloren. Da habe ich keine Hoffnung mehr.

  10. Der Hirnschiss oder das Zeitalter der totalen Verwirrung

    Das Kapital kontrolliert transnationale Organisationen wie auch die WHO. Der Oligarchenclub WEF baut sein Kontrollprogramm auf die Arbeit von Mitglied Gates auf. Und die Linke tanzt komplett nach der Pfeife der kapitalistischen Propagandatröten.

    “Antifa” geht nun ganz ohne Frankfurter Schule. Mussolinis Faschismusdefinition ist in diesen Spatzenhirnen nicht einmal als Idee zum Nachschlagen in der Wikipedia angekommen. “Wir impfen Euch alle!” ist die Devise – selbstverständlich mit Pfizer, dem “Impfstoff” des Risikokapitals ohne jedes Risiko. Neue Milliardäre, die Helden der schwachsinnigen Scheinlinken: nun haben Ugur und Özlem bereits 2 % so viel Kapital wie Gates, Bezos oder Musk. Tendenz steigend.

    70 Jahre sind maskierte Demonstranten in der Bundesrepublik verprügelt worden. Heute werden sie verprügelt, wenn sie keine Masken tragen.

    Für die Wissenschaft!

    Brauchen wir eine solche “Linke”? Echt jetzt?

    Für was?

  11. Tja. Würde mich sehr freuen, wenn tatsächlich noch eine nennenswerte Zahl von Linken die geistige Kurve kriegt. Aber Leute wie ich, vormals fünfundzwanzig Jahre Stammwähler zwar nur der Grünen, aber zumindest stets links der Mitte angesiedelt, jetzt aus Gründen der politischen Notwehr erstmals selbst parteipolitisch aktiv, aber bei der »Basis«, um nicht die AfD nehmen zu müssen, während die real existierende Linkspartei ein No-​go ist – Leute wie ich werden ganz sicher eines nicht tun: darauf *warten*, bis die Linke ihren kritischen Verstand wiederfindet.

    Zumal sich kaum mehr in kurzer Frist aufholen lässt, was in Jahrzehnten des Aufbaus woker Ideologie versäumt wurde: jede sogenannte Verschwörungstheorie ist ein verleugnetes Kind der Kritik der politischen Ökonomie, das von den Eltern in die Babyklappe gesteckt wurde.

  12. Ein Wort zum Sonntag von Dr. Lockdown Viehler:

    »Immer wieder aufstehen

    Täglich blöde Witze machen, das Pandemie-​Geschehen satirisch aufarbeiten – klingt wie ein großer Spaß, schließlich hat man ja immer etwas zu lachen.

    2,5 Jahre Pandemie und Propaganda (Propandemie) gehen dennoch nicht spurlos an einem vorbei. Wie auch? Wir merken es selbst, hier in Mexiko. Die Kraft ist weg, man ist, wie es die Rotpunkte so schön bezeichneten, ›mütend‹. Das geht nicht nur uns so, sondern allen Auswanderern, mit denen wir hier sprechen und die kürzlich ihr Land zurückgelassen haben. Das Land, in das man geboren wurde, in dem man aufgewachsen ist und wo Freunde und Familie noch wohnen und dem ausgesetzt sind, vor dem man selbst geflüchtet ist.

    Jetzt, wo immer mehr der „Verschwörungstheorien“ wahr werden (man denke nur an das berühmte Ken Jebsen Video Anfang 2020) und selbst das CDC seine bislang in Stein gemeißelten Behauptungen widerruft, sacken viele der Freiheitskämpfer in sich zusammen. Der Kampf gegen die Windmühlen hat Kräfte gekostet, manche Kämpfer sind auch schon nicht mehr unter uns, haben für sich einen anderen Weg entschieden oder sind mit dem Druck nicht mehr klar gekommen und nahmen sich das Leben.

    Und doch sind Viele immer wieder aufgestanden. Haben die Äste, die man ihnen zwischen die Räder gesteckt hat, stoisch herausgezogen und immer weiter gemacht. Aufstehen, Krone richten.
    Wie viele wurden auf Demonstrationen beschimpft, von der Presse und Politik öffentlich denunziert und lächerlich gemacht? Um trotzdem am nächsten Wochenende wieder auf der Straße zu stehen. 

    Weil sie für etwas einstehen. Für etwas, das größer ist als sie selbst und vor allem etwas, an das sie glauben. Dieser Glaube, diese Beharrlichkeit ist es, welche den Reichen und Mächtigen so viel Angst macht. Weil sie merken, dass sich manche Menschen nicht lenken, programmieren und beherrschen lassen. Diesen Leuten haben wir es zu verdanken, dass vieles nicht so schlimm gekommen ist, wie es vielleicht hätte kommen können. 

    Durch meinen Account und auch die Sprechstunden durfte ich viele Persönlichkeiten kennenlernen, denen ich 2020 noch interessiert auf YouTube (vor der Zensur) gefolgt bin. Die eigentlich ganz normale Menschen wie du und ich sind, sich jedoch dazu berufen gefühlt haben, mehr zu machen, als einfach nur von 9 to 5 im Büro zu sitzen und alles über sich ergehen zu lassen. Die ihre Existenzen riskiert (und verloren) haben, um einem schier unbesiegbaren Drachen ins Gesicht zu spucken. Um dem Moloch zu sagen: „Bis hierher und nicht weiter“.

    Ist dabei alles gut gelaufen? Sicher nicht. Es gab viele Rückschläge. Freundschaften sind zerbrochen, Misstrauen und falsche Entscheidungen haben einstige Weggefährten entzweit. Auch, wenn man auf der selben Seite steht, muss man sich nicht immer mögen. Oder die Handlungen des anderen dulden. Das sind eigene, persönliche Rote Linien, die wir – im Gegensatz zur Regierung – noch immer haben. Das ist es auch, was uns von ›denen‹ unterscheidet: Unsere Menschlichkeit. Unser Humanismus.

    Es ist richtig und wichtig zu sehen, was in den letzten 2,5 Jahren erreicht wurde. Was noch erreicht werden kann. Wir werden immer wieder aufstehen. Die Stirn bieten. „I could do this all day“, sagt Captain America. Und so können uns abgekartete Gerichtsprozesse, Zensur und Hass nicht aufhalten. Sie machen uns nur stärker. Entschlossener. 

    Natürlich gibt es Rückschläge. Wunden, die man lecken muss. Persönliche Tragödien. Und oft genug eine allumfassende Hoffnungslosigkeit, die nur allzu verlockend mit Ruhe und Erholung lockt. 

    ›Carry on my Wayward son. There‘ll be peace when you are done.‹

    Wir können die Welt vielleicht nicht retten – aber wir werden den Teufel tun, es nicht wieder und wieder zu versuchen.

    Ihr
    @lockdownviehler «

    Habt einen schönen Tag 🙂

    Venceremos!

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